Lautverschiebung

1. Lautverschiebung

2. Lautverschiebung
(alt-) hochdeutsch (mhd. / (alt)
hochdeutsch / oberdeutsch)
Assimilation (Angleichung eines Lautes)
(immer 2 außen n/m – unterschied
zum grammatischen Wechsel: immer 2 Konsonanten, die sich unmittelbar folgen)
n >
m
mb >
mm kumber
> kummer tumb > dumm
nt >
nd
lt >
ld
Auslautverhärtung
(nach der
Aussprache gehen – nicht nur Schreibung)
- im Silben-
oder Wortauslaut
b > p lobes > lop
d > t snîden > sneit
g > k (c) tage > tac
Kontraktion
(Zusammenziehen
– Konsonant, der zwischen zwei Vokalen stand, verschwindet / aus 3 Buchstaben werden 1 – 2
Buchstaben)
Ige > î lît, lîst = liget (er
liegt), ligest (du liegst)
Phlît = phliget
(er kümmert sich um etwas), Infinitiv: phlegen
ege > ei leit, leist =
leget (er legt), legest (du legst)
leite, geleit = legete (er legte), geleget (gelegt)
age > ei seit, seist =
saget (er sagt), sagest (du sagst)
seite, geseit = sagete (er sagte), gesaget (gesagt
kleit, kleite = klaget (er klagt), klagete (er
klagte)
gekleit = geklaget (geklagt)
ibe > î gît, gîst = gibet (er gibt), gibest ( du gibst), Infinitiv:
Geben
quît/kît = (er sagt), Infinitiv: queden (sagen)
abe > â hân =
haben
ige, ibe, die >
î liget > lît
ege, age (vor t, st) > ei leget
> leit
Grammatischer Wechsel
(zuletzt überprüfen,
Konsonantenwechsel bei manchen starken Verben zwischen Präsens- und Präteritumform)
Merkspruch:
Frau
<-> Bergers
dürfen -
darben
dicke
<-> Tante leiden -
gelitten
hat <->
gerne ziehen - zügen
süßen <-> Reis war - gewesen
primärer Berührungseffekt
(Stimmtonverlust vor t)
c, k,
g, ch >
h, ch vor t
p, b,
pf, ff >
f vor t
z, tz,
zz > s, ss
denken
– dâhte
dunken
– dûhte
bringen
– brâhte
decken
– dacte/dahte
– gedact/gedaht
Brechung
(Ein geschlossenes u wird von
einem offenen Vokal (a, e, o) der Folgesilbe zu einem offenen o gesenkt.)
u >
o
Bsp.: zugen > gezogen
/ biegen > wir bugen > gebogen
i/j Umlaut
(Vokal wird zu Umlaut)
a
> ä mahtig > mätic
u
> ü kunni > künne
â > ae mâri >
maere
ô > oe skôni >
schoen
û > iu sûri >
siure
Dehnung
(Kurzer Vokal wird lang gesprochen)
Bsp.: mhd. bote
> Bote
Monophtongierung
(Aus 2 Lauten wird 1 Laut – Mono 2 zu 1 / tritt nur bei
Änderung von mhd. zu nhd. auf)
ie
> i mhd.
liebe - nhd.
Liebe
uo
> u mhd. muot - nhd.
Mut
üe
> ü mhd. hüeten - nhd.
hüten
Diphtongierung
(Aus 1 Laut werden 2 Laute / tritt nur bei Änderung von mhd.
zu nhd. auf)
Î > ei mhd. zît - nhd.
Zeit
û > au mhd. hûs - nhd. Haus
iu > eu/äu mhd.
hiute - nhd.
heute
Präteritum Präsens
(wizzen, tugen, mugen, gunnen,
turren, durfen, suln und kunnen
müezen sich die Verben nennen,
die Präteritum als Präsens kennen.)
mugen
> mohte
tugen
> tohte
ich
weiz > ich wisse
ich
muoz > ich muose
starke/schwache Verben
schwache Verben
(Form
zum Infinitiv immer Rückumlaut)
Bildung
des Präteritum auf Endung –te
loben, lobte, gelobet
Partizip Perfekt Endung –t
starke Verben
Bildung des Präteritum durch Änderung vom Stammvokal (=Ablaut)
snîden, sneit, gesniten
Partizip
Perfekt Endung -en
Genitive
adnominaler
Genitiv
Steht
mit einem Nomen/Substantiv und beschreibt ein
Verhältnis der Zugehörigkeit. Es tauchen immer 2 Nomen/Substantive
auf. (Verwandtschaft, Freundschaft, Körperteile,…)
ir
bruoder houbet – das Haupt ihres Bruders
sînes lîbes maht – die Kraft seines Körpers
des
hûses ingesinde – die Burgbewohner
Objektgenitiv
Genitiv der vom Prädikat abhängig
ist. Genitive nehmen die Funktion eines Objektes ein. Wen oder was gedenken
wir? Der Toten. Diesen Genitiv als letztes Prüfen.
eines dinges gern / gerouchen / geniezen / walten / enbern / beginnen / warten
partitiver Genitiv
Beschreibt
eine (Menge / Zahl
/ Teilmenge)
zwelfe küener ritter, ein becher wînes, swaz guotes, ir ietweder, der êren vil, lützel gemaches, er hât des guotes niht
Teilmenge
= vil, wênec, mêr, lützel, genuoc, iht, niht
Genitiv der Relation
Bezeichnet einen Bereich/ eine
Hinsicht, in der eine Aussage gilt
vrô eines dinges froh über etwas
vol eines dinges voll
von etwas
vrî eines dinges frei von etwas
arm eines dinges arm
an etwas
Genitiv nach Interjektion
Nach Ausrufen: z.B.: ach, ouwê,
wol
owê des troumes - Ach, der Traum
wol dich des hôhen
teiles! - Wohl dir, dass dir so Hohes zuteil wird!
Genitiv nach niemen
wan oder niemen danne
ob
niemen lebete wan
sîn
unde dîn
– wenn niemand lebte als er und du
er
hât
hie niemen denne mîn – er hat hier niemenden als
mich
Genitives des Ortes und der Zeit
des
morgens reit er ûz – morgens ritt er aus
er
wîsete
in des endes – er wies ihm die Richtung
Abhängige Sätze
1. Relativ Sätze
Eingeleitet durch Pronomina (der,
diu, daz), relative Adverbien( dâ, dar, dannen, wâ,
wâr,
swâ,
swâr,
swannen), relative Partikel (so, und; selten)
Dô saget ez im ir einer, dem ez
rehte was bekannt
In eine gruft, dar selten kom des
windes luft
Ich bin der hat gewarnet die
edelen fürsten rich
Daz ich singe owê
von der ich iemer dienen sol
Ergetztet si der leide und ir
habet getân
2. Indirekte Fragesätze
Eingeleitet durch Pronomina (
wer, waz, welch, weder) und Frageadverbien (wâ, war, wannen, wanne, wie)
(auch „w-satz“ -> einleitungswort w-Wort)
Diu mir kunt tet wer ich was
Von den will ich iu sagen, welch
sterke si haben
Daz nieman wizzen kunde, wederez
süezer waere, sîn harpfen oder sîn singen
Er weste wole wâ
er was
Und sagen iu diu maere, war nach
wir her geriten han
Er las daz selbe maere wie ein
herre waere
3. Konjunktionale Nebensätze
Temporalsätze
(Adverbialsatz der Zeit)
Dô, unz, biz, ê, sît,
sô,
als
Wir enmugen niht geruowen, ê
iz beginne tagen
Konditionalsätze (Bedingungssätze)
Ob
Ob si lache, daz sî
mir ein gruoz
Konzessivsätze (Einräumungssätze)
Ob, swie
Daz die ringe von den knien
zestuben, swie si waeren îserîn
Kausalsätze (Begründungssätze)
Sît,
wan
Sît dich got sô gêret
hât,
des lâ
uns geniezen
Modalsätze (Beschreiben Art und Weise, Mittel oder
Begleitunstände einer Handlung. Zu den Modalsätzen gehören auch
Vergleichsätze.)
Swie, als, sô
Jâ huoten si ir êren,
sô
noch die liute tuont
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